Anemone
Horn |
||
|
14 Jahre lang habe ich auf Kreta gelebt und war von Anfang an fasziniert von den zerfallenen, verwitternden und verblassten Objekten, die überall auf der Insel zu sehen und aus nordeuropäischen (Stadt-)Landschaften oft verschwunden waren: Schiffswracks, verrostende Autos am Straßenrand, bröcklige Mauern, abblätternde Tür- und Fensterrahmen, Werbeplakate, von Kugeln durchlöcherte Straßenschilder ...... Bizarre Formen und Strukturen entstehen, während Rost und Zeit sich ihren Weg durch von Menschenhand Geschaffenes bahnen. Monat für Monat, Jahr für Jahr fordert die Natur unaufhaltsam zurück, was ihr einst entnommen wurde. Wenn ich mich auf Details dieser Objekte konzentriere und sie aus ihrem Zusammenhang löse, öffnen sich neue Räume für Interpretationen. 2008 bin ich wieder nach Berlin zurückgekehrt. Ungeachtet der geographischen Distanz begegnet mir auch hier täglich das gleiche Phänomen, in unbeachteten Details den Anfang einer Geschichte zu entdecken. Meine Fotografien sind weder digital noch auf andere Weise - jenseits der 'Bearbeitung', die normalerweise durch den Akt des Fotografierens entsteht - manipuliert.
|
|